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    Die Geschichte des BSC Michelbach

In Michelbach spielte man schon vor 1964 Fußball

Was heute die wenigsten wissen, nicht der BSC war der erste Fußballverein in Michelbach, sondern der 1947 gegründete SV Michelbach. Damals spielte man auf einer Wiese in der Nähe des Deutschen Hauses, denn gefeiert wurde auch damals schon gerne. Nach drei Meisterschaftsspielen beschloss man in die damalige Verbandsrunde einzusteigen, doch die Michelbacher konnten aufgrund Personalmangels die Auflagen nicht erfüllen. Der Nachbar vom TGSV Holzhausen erklärte sich bereit, die jungen Spieler aus Michelbach aufzunehmen und gingen eine Spielgemeinschaft "SG Michelbach/Holzhausen" ein. Unter dem damaligen Trainer Kurt Rösser gelang auch 1949 der Aufstieg in die A-Klasse Westerwald. Die Begeisterung in Holzhausen trug schneller Früchte als die in Michelbach und so trennte sich der TGSV Holzhausen 1950 wieder von den Michelbachern. Der Ball rollte erst wieder, als Karl Kienzle und Werner Wirth 1953 einen neuen Versuch starteten, doch auch dieser ging nach zwei Jahren wieder in die Hosen.

Die Geburtsstunde des BSC Michelbach

Am 24.01.1964 war es dann endlich soweit. Nicht weniger als 24 Männer versammelten sich im Gasthaus "Deutsches Haus" und gründeten den BSC Michelbach. Die ersten Vereinsvorsitzenden waren Ferdinand Elsen und Ewald Ohlbach. Der Vorschlag, den Verein Ball Spiel Club Michelbach zu nennen, kam vom damaligen Bürgermeister Willi Kaul, der im Hinterkopf schon den Gedanken schmiedete, alle weiteren Ballsportarten wie Handball oder Volleyball, in diesen Verein zu integrieren. Gerade die ersten Jahre waren für den Michelbacher Fußball sehr mühsam, denn da man keinen eigenen Sportplatz vorweisen konnte musste man bis 1966 nach Holzhausen ausweichen. In der Saison 66/67 hatten die Michelbacher endlich einen eigenen Sportplatz. Eine Wiese unterhalb der heutigen Gesamtschule Aarbergen-Michelbach wurde kurzerhand zu einem Sportplatz umfunktioniert. In dieser Zeit bestand auch eine tiefe Freundschaft zu der französischen Gemeinde Badonviller, die von den Michelbacher Fußballern jährlich besucht wurde. Die Fahrten nach Frankreich waren immer mit viel Spaß und Festen verbunden, an denen nicht nur Wasser getrunken wurde.

Die erste Meisterschaft durfte man erst nach 17 Jahren feiern

Der Spaß am Fußball und die Zusammengehörigkeit untereinander wurde stets großgeschrieben. Während andere Vereine ihre Mannschaft mittels finanzieller Geschenke aufrüsteten, baute der BSC, unter der Leitung von Karl Gemmer auf seine gute Jugendarbeit und daher dauerte es ganze 17 Jahre, bis der erste Meistertitel eingefahren wurde. Mittlerweile trug man seine Heimspiele auf dem neu angelegten Michelbacher Sportplatz aus, der zu diesem Zeitpunkt der fortschrittlichste in der ganzen Umgebung war. Besonders beneidet wurde der BSC wegen seines tollen Vereinsheimes, dass in Eigenarbeit erstellt wurde. In der Saison 81/82 gab es in der B-Klasse Untertaunus Ost ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Waldemsern aus Esch und dem BSC Michelbach. Am Ende der Saison standen beide punktgleich an der Tabellenspitze, so dass ein Entscheidungsspiel ins Haus stand. Die Partie wurde auf dem Wehener Halberg ausgetragen und der BSC gewann vor etwa 1000 Zuschauern mit 2:1. Die von Jürgen Forst betreute Mannschaft spielte auch in der nächsten Saison oben mit und erreichte auf Anhieb den dritten Tabellenplatz. Bekanntlich ist das zweite Jahr in einer neuen Klasse das schwierigste und so verabschiedete man sich schon in der Saison 83/84 wieder aus der A-Klasse. Nach dieser Enttäuschung gab es einen Bruch in der Mannschaft. Zahlreiche Leistungsträger verließen die Mannschaft, so dass es wieder einige Jahre dauerte, bis man wieder eine schlagfertige Truppe zusammen hatte.

Der zweite Titel

Nach einige Versuchen mit neuen Trainern, übergab der Vorstand des BSC 1989 erneut an die Verantwortung für die erste Mannschaft Jürgen Forst, und dieser führte die Mannschaft erneut zum Aufstieg. Da 1990 die B-Klasse abgeschafft wurde, spielten die Michelbacher in der Bezirksliga Rheingau-Taunus, in der sie sich jedoch nicht halten konnten. Wieder musste ein Neuanfang geschaffen werden. Die Trainer Udo Scheliga und Achim Schieferstein formten eine neue Michelbacher Mannschaft, die damals stets ein Wörtchen um den Titel mitsprach, aber am Ende immer nur knapp geschlagen wurde.

Die ereignisreichen 90er

Wieder musste ein Neuanfang geschaffen werden und man fusionierte mit dem TuS Rückershausen zu einer Spielgemeinschaft unter dem Namen SG Aarbergen. Die Grundidee, alle Aarbergener Vereine zusammen zu schließen, um damit eine richtig schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, scheiterte aber an unüberwindbaren "Rivalitäten" zwischen den Verantwortlichen. Bereits nach zwei Jahren scheiterte diese Spielgemeinschaft und der BSC war wieder auf sich alleine gestellt. Udo Scheliga und Achim Schieferstein formten die Mannschaft und führten sie wieder in die Spitzengruppe der A-Klasse. 1994 übernahm zum dritten mal Jürgen Forst das Amt des Trainers und schaffte tatsächlich den dritten Aufstieg! Als Vizemeister stieg der BSC zum zweiten Mal in die Bezirksliga Rheingau-Taunus auf. Jürgen Forst, der heute immer noch als Jugendtrainer aktiv ist, ist damit der erfolgreichste Trainer in der Vereinsgeschichte. Unter der Leitung des neuen Spielertrainers Dieter Jänsch etablierte sich der BSC in der Bezirksliga und auch sein Nachfolger, Stefan "Hacki" Wawrock, konnte diesen erfolgreichen Weg fortsetzen. Im Jahr 2000, nach 5-jähriger Bezirksliga-Zugehörigkeit, kam es wieder zu einem Bruch. Viele Spieler verließen den Verein und erneut musste ein Neuanfang gemacht werden.

Der 2. Versuch der SG Aarbergen

Zum zweiten Mal fusionierte man mit dem TuS Rückershausen und gründete erneut die Spielgemeinschaft SG Aarbergen. Da es auch um die anderen Aarbergener Vereine nicht so rosig gestellt war, glaubte man dieses Mal den richtigen Zeitpunkt gefunden zu haben, um alle Aarbergener Fußballvereine zu einer schlagkräftigen Mannschaft zusammen zu führen. Ein weiterer Aspekt für den Zusammenschluss war, dass man den Jugendspielern der bereits seit ein paar Jahren bestehenden Jugend-Spielgemeinschaft Aarbergen eine attraktive Perspektive bieten wollte. Doch der Neuaufbau erwies sich als sehr schwierig und die SG Aarbergen verabschiedete sich aus der Bezirksliga. Bereits während der Hinrunde des Spieljahres 2001/02 trennte man sich vom neuen Trainer Gerd Bergemann und fand in Gottfried Weiß den Retter in der Not. Lag der BSC nach der Hinrunde doch scheinbar aussichtslos mit 11 Punkten Rückstand auf dem letzten Tabellenplatz, so machte Gottfried Weiß aus dem scheinbar sicheren Absteiger die zweitbeste Rückrundenmannschaft und man konnte tatsächlich den Rückstand noch aufholen. Am letzten Spieltag kam es zu der Konstellation, dass der BSC sein Heimspiel gegen den SV Walsdorf mit 5 Toren Unterschied gewinnen musste, um aus eigener Kraft den Klassenerhalt sicher zu stellen. Nach dem man das Hinspiel Sang- und Klanglos mit 0:3 verloren hatte und der bisher höchste Saisonsieg mit 3:1 gefeiert wurde, ein schier aussichtsloses Unterfangen. Doch der BSC marschierte von der ersten Minute an nach vorne und führte tatsächlich bis zur Pause schon mit 5:0, am Ende hieß es Sage und Schreibe 11:0 für den BSC Michelbach! Auch die nächsten Spieljahre unter Trainer Thomas Kramke blieben schwer, da immer wieder Spieler den Verein verließen und der viel versprechende Neuaufbau dadurch wieder ins Wanken geriet. Zum Ende der Saison 2003/04 trennte sich der TuS Rückershausen erneut vom BSC, so dass es schon wieder einen Bruch in der Mannschaft gab.

Der Abstieg in die B-Klasse

Nach drei Jahren in der A-Klasse Rheingau-Taunus konnte der BSC den Abstieg nicht verhindern. Die Trennung vom SG-Partner-Verein TuS Rückershausen bedeutete auch den Weggang vieler Spieler, darunter auch einige Leistungsträger. Mit einer fast komplett neu gestalteten Mannschaft versuchten die ebenfalls neuen Trainer Giovanni Losito und Peter Jung, der in der Winterpause von Rocco Del Duca abgelöst wurde, die Mission Klassenerhalt. Schon nach wenigen Spieltagen zeigte sich aber, dass die Mischung aus jungen unerfahrenen Spielern und Alte-Herren-Spielern nicht so funktionierte, wie man es sich zu Saisonbeginn erhofft hatte. Bereits nach wenigen Spielen fand sich der BSC wie schon in den Jahren davon am Tabellenende wieder. Dieses Mal endete der Kampf um den Klassenerhalt leider nicht erfolgreich, und so musste der BSC mit nur einem Sieg in 28 Spielen den Gang in die B-Klasse antreten. Im schweren ersten Jahr gelang es dem BSC nur knapp die Klasse zu halten. Mit lediglich 16 Punkten aus 30 Spielen reichte es dennoch zum Nicht-Abstieg. Die junge Mannschaft konnte sich allen Nörglern zum Trotz, wenn auch glücklich, in der B-Klasse halten.

Der bittere Gang in die C-Klasse

Lediglich zwei Jahre konnte sich der BSC Michelbach in der B-Klasse halten. In der Saison 2006/2007 musste das junge Team um die Trainer Michael Nau und Detlef Gresens trotz einiger guter Leistungen nach erfolgloser Relegation in die C-Klasse des Rheingau-Taunus-Kreises absteigen. Bereits von Beginn der Saison an zeichnete sich der, in den letzten Jahren leider gewohnte, Abstiegskampf ab, auch wenn der BSC bis zur Winterpause so gut wie nie auf einem Abstiegsplatz stand. Die Mannschaften aus Walsdorf und Bechtheim II teilten sich meist die beiden letzten Plätze. Nach der Winterpause rutschte der BSC dann allerdings immer weiter hinten rein, konnte aber die Saison durch Siege gegen Aufstiegskandidaten wie Daisbach/Panrod und die SG Wambach/Bärstadt bis zum letzten Spieltag spannend halten. Am letzten Spieltag wurde dann mit einem Sieg gegen Türk Gücü Bad Schwalbach wenigstens noch der Relegationsplatz gesichert. In der Relegation gegen die 2. Mannschaft der Spvgg. Eltville blieb der BSC allerdings chancenlos. Mit 0:4 und 0:7 wurden die Michelbacher abgefertigt. Dies bedeutet nun den Abstieg in die niedrigste Spielklasse, aus der der BSC so schnell wie möglich wieder raus will. Im folgenden Jahr konnte sich der BSC Michelbach direkt in der neuen Spielklasse etablieren und erreichte einen achtbaren fünften Platz in der Kreisliga C. Auch im Folgenden Jahr konnte der BSC Michelbach eine gute Rolle spielen und beendete die Saison mit dem 7. Platz. Besonders hervorzuheben waren dabei die Siege gegen den SV Neuhof, der bis dahin noch ohne Punktverlust war, sowie der 3:2-Sieg gegen den SV Seitzenhahn II, wo in den letzten zehn Minuten ein 2:0-Rückstand noch gedreht werden konnte.